Koffer mit AirTag von Apple tracken: Ist das erlaubt?

Seit einigen Monaten herrscht Chaos an den Flughäfen: Durch Personalmangel und die Reisewelle nach der Corona-Pandemie ist die Zahl der Flugreisen sprunghaft angestiegen. Die Folge: Viele Flüge sind verspätet oder fallen komplett aus.

Durch Engpässe beim Bodenpersonal gibt es zudem Probleme mit dem Gepäck. An einigen Flughäfen stapeln sich die Koffer, teilweise kommt das Gepäck gar nicht ins richtige Flugzeug und bleibt am Abflughafen liegen.

Warum Koffer mit AirTag tracken?

Manchmal kann es praktisch sein, genau zu wissen, wo sich das eigene Gepäck gerade befindet. Dadurch kommt es zwar nicht schneller zur Gepäckausgabe, man kann jedoch einiges an Zeit sparen:

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Sieht man bei Ankunft in Frankfurt, dass der Koffer noch auf Mallorca ist, braucht man nicht stundenlang am Gepäckband warten sondern kann direkt das entsprechende Formular ausfüllen und nach Hause fahren. Der Koffer wird dann meist am nächsten oder übernächsten Tag kostenlos von der Airline an die Wohnadresse geliefert.

Flugzeug: AirTag im Koffer erlaubt?

Grundsätzlich wird bei verbotenen Gegenständen zwischen Handgepäck (in der Kabine) und Aufgabegepäck (im Frachtraum) unterschieden. Welche Geräte transportiert werden dürfen, hängt maßgeblich von der jeweiligen Batterie sowie von der Airline ab, die sich wiederum an gesetzlichen Vorgaben orientiert.

Das Magazin Stern schreibt hierzu in einem Artikel:

„Der Einsatz der günstigen Airtags für diesen Zweck ist vollkommen unbedenklich, hat also nur Vorteile. Da Apple in einem Airtag keine wiederaufladbare Batterie verbaut, darf der Tracker im Aufgabegepäck mitgeführt werden und muss vor dem Flug auch nicht abgeschaltet werden – die Sendeleistung der Bluetooth-Technik ist zu gering, um das Flugzeug zu stören.“

Stern Online

Die Schweizer Zeitung BaZ schreibt in einem ähnlichen Artikel:

„Beim Flughafen Zürich gibt man sich auf Anfrage entspannt. Airtags seien kein Problem. «Die Signalleistung ist sehr gering, und die Batterien sind in einer zulässigen Grösse. Ersatzbatterien hingegen dürfen nicht im eingecheckten Gepäck mitgeführt werden, sondern gehören ins Handgepäck.» Gewarnt wird aber vor Koffern mit eingebauten Trackern und grösseren Batterien. Diese seien nicht erlaubt. „

BaZ Online

Laut diesen Artikeln scheint die Mitnahme eines AirTags von Apple im Koffer als unbedenklich. Wer auf Nummer Sicher gehen will, fragt am besten vorab bei der Airline nach.

Update vom Oktober 2022

Nach einigem Wirbel um die Nutzung von Apple AirTags im Aufgabegepäck hat die Lufthansa in einem Tweet auf Twitter nun offiziell bestätigt, dass die Nutzung vom Luftfahrtbundesamt als unbedenklich eingestuft wurde und die Nutzung somit erlaubt sei.

The German Aviation Authorities (Luftfahrtbundesamt) confirmed today, that they share our risk assessment, that tracking devices with very low battery and transmission power in checked luggage do not pose a safety risk. With that these devices are allowed on Lufthansa flights.

Lufthansa News bei Twitter

Wie funktioniert Apples AirTag?

Lässt sich der Koffer überhaupt exakt tracken? Die Antwort darauf lautet: Jein. Der AirTag funktioniert über Bluetooth, diese Technologie hat eine geringe Reichweite von ca. 100 Metern.

Das Besondere am AirTag: Sobald sich ein fremdes Apple-Gerät wie iPhone, iPad oder iMac in Reichweite befindet, schickt er seinen Standort anonym an dieses Gerät. Der aktuelle Standort wird also weitergeleitet, sobald sich irgendein Apple-User in der Nähe befindet.

An Flughäfen ist dies sehr wahrscheinlich, da nicht nur Passagiere sondern auch Mitarbeitende oft iPhones in der Tasche haben. Die fremden iPhones bekommen von diesem Vorgang nichts mit.